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1. Juni 2014 / zukunftfuerkinderderwelt

Bericht über meine Reise nach Myanmar und Kambodscha

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Zukunft für Kinder der Welt e. V.

Bericht über meine Reise nach Myanmar und Kambodscha
von Januar bis März 2014

Zukunft für Kinder der Welt e. V., Schilcherstraße 8 a, 86911 Diessen, Tel. 08807 4592, E-Mail: zkw@gmx.de
Vereins-Register Augsburg. Nr. VR 40594, Konto: Sparkasse Landsberg-Diessen, IBAN DE20 7005 2060 0000 6331 07, SWIFT-BIC: BYLADEM1LLD

www.kinder-der-welt.org

Myanmar (Birma)

Das Kinderheim St. Mary im Dorf Mwe Hauk im Ayeyarwaddy Delta

Anfang Januar 2014 reiste ich nach meinem Besuch in Kambodscha zu dem Kinderheim ins Delta. Ich blieb zwei Wochen in dem Kinderheim. Es war richtig so lange zu bleiben, denn sonst hätte ich niemals die Einblicke gewonnen, die ich in den zwei Wochen erhielt. Auch wäre in einer kürzeren Zeit neben der Arbeit mit Schwester Winnie kein ausreichender Kontakt mit den Kindern und Jugendlichen möglich gewesen. Die Zusammenarbeit mit den Schwestern war trotz aller Verstän – digungsschwierigkeiten (auf sprachlicher und technischer Ebene) hervorragend. Aber es braucht einfach viel Zeit und Geduld.

Den Kindern und Jugendlichen geht es wirklich gut. Sie machen durchwegs einen glücklichen, zu – friedenen und hochmotivierten Eindruck. Hier sehen Sie die Bewohner von St. Mary in der Sonntagskleidung:

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Die Neubauten: Mädchenhaus, Speisezimmer mit Küche und Sanitäranlage waren leider noch nicht fertig. Die Regenzeit dauerte länger als gewöhnlich und dann waren alle Menschen erst ein – mal mit ihren Reisfeldern beschäftigt. In der Ernte- und Pflanzzeit bekommt man keine Arbeiter, das kenne ich bereits von Kambodscha. Auch die Ziegelproduktion musste erst wieder anlaufen, denn die Ziegel können nur in der Trockenzeit gefertigt werden.

Im März reiste ich dann ein zweites Mal ins Delta und erlebte, wie sich alle Jugendlichen mit viel Freude in ihren Ferien bei 35 bis 40 °C im Schatten als Bauhelfer betätigten. Sogar die Kleinen machten mit. Sand und Steine wurden mit dem Schiff gebracht und so schippten und schleppten Groß und Klein das Baumaterial vom Schiff zum Lagerplatz und dann nach Bedarf zur Baustelle. Dort wurden Sand und Steine gesiebt und gewaschen. Jeden Tag mussten Unmengen Wasser herbeigebracht werden, was nicht billig war. Da das Flusswasser salzig ist, kann es nicht zum Hausbau verwendet werden. Also musste Wasser gekauft werden.

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Das Mädchenhaus ist gleich neben dem Schwesternhaus. Die Mädels werden im 1. Stock wohnen und im EG entstehen diverse Studierzimmer. Neben dem Haus ist das Esszimmer mit angrenzen – dem Bubenzimmer. Von hier gibt es direkten Blickkontakt mit dem neuen Pfarrhaus. Da Pfarrer Gilbert für die Erziehung der Jungs hauptverantwortlich ist, wird ihm nichts entgehen.

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Esszimmer

Links ist das Schwesternhaus. eingerüstet das Mädchenhaus, daneben Esszimmer und rechts das Bubenzimmer

Die neue Sanitäranlage brauchte noch den letzten Schliff. Aber die Mädels sind überglücklich über ihre private Dusch- und Toiletteneinrichtung. Geduscht wird nach asiatischer Art: man übergießt sich mithilfe einer kleinen Schüssel, seift sich ein und schwemmt die Seife wieder ab.

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Für die abendliche und frühmorgendliche Beleuchtung gibt es bereits eine kleine Solarstation. Zusätzlich, vor allem wenn es nicht genug Solarstrom gibt, habe ich noch kleine Solarlampen, die „Little Sun“, mitgebracht, die freudig entgegengenommen wurden. Auch einige Familien im Dorf haben wir damit ausgestattet.

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Ein großes Problem ist ausreichendes Trinkwasser in der Trockenzeit. Ich hoffe, dass wir dieses Problem nun einigermaßen gelöst haben. Die neuen Edelstahlwassertanks haben drei große Vorteile gegenüber den gemauerten Zisternen:

• sie sind gut verschließbar und somit bleibt der Schmutz draußen,
• sie können innen nicht veralgen und
• sie sind billiger als die gemauerten Zisternen.

Wir haben drei Tanks á 2.000 l gekauft. Durch Regenrinnen an den Häusern wird das Regenwas – ser in die Wassertanks geleitet. Sie wurden einzeln mit dem Traktor von der Hauptstraße ins Dorf gebracht.

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Das Kinderheim des St. Francis Xavier Convent (SFX) in Kalaw

Die Luft war kühl in Kalaw, aber der Empfang im Kinderheim war angenehm warm. Fast alle Kinder vom letzten Jahr sind nach den großen Ferien (März – Juni) wieder gekommen. Ein paar der Schulabgängerinnen arbeiten im Haushalt mit und kümmern sich um die Kinder. Und ein paar Kinder sind hinzugekommen. Alle sind eine große Familie, die sich wohl fühlt.

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Leder hat sich in puncto Wasserversorgung in Kalaw nichts geändert. Ein japanisches Hilfswerk suchte an vielen Orten in Kalaw nach Wasser. Auch oberhalb und unterhalb des Kinderheims. Obwohl sie sehr tief bohrten, fanden sie leider nichts. Anfang Februar waren die Wasservorräte der Regenzeit aufgebraucht. Die Gemeinde öffnete ihre Wasserrohre einmal die Woche für drei Stunden. Dann rann aus einem dünnen Schlauch Wasser in die Zisterne. Für mehr als 60 Menschen und einige Tiere war es ein Tropfen auf den heißen Stein. Darum kauften wir zwei Wassertanks á 2.000 l und hoffen – wie im Delta – auf ausreichend Trinkwasser für die nächsten Trockenzeit. Kalaw liegt in einem Tal, von Hügeln umgeben und zum Kinderheim muss man kräftig aufwärts marschieren. Da die Tanks nur ins Zentrum geliefert wurden, musste Ruby, unsere Koordinatorin vor Ort, ein paar Arbeiter anheuern, die die Tanks auf Handkarren ins Kinderheim zogen.

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Im Kinderheim gibt es kein gemeinsames Esszimmer, da im großen Zimmer gerade mal die Grundschüler Platz haben. So isst die Mittelstufe in einem Zwischengang oder im Hof und die Oberstufe plus Personal in der Küche. Das große Zimmer ist nach den Mahlzeiten Studierzimmer. Daher bat mich Schwester Angela um die Finanzierung eines neuen großen Zimmers, in dem alle Platz haben. Ruby rief den Architekten an und der errechnete für den Bau eines kleinen Hauses (dem der Hühnerstall weichen musste) den Betrag von ca. 4.200 Euro. Da es sinnvoll und notwendig erschien, sagten wir die Finanzierung zu. Anfang Juni, zu Beginn des neuen Schuljahres, wird das Haus fertig sein.

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Hier noch einige Impressionen aus dem Kinderheim:

Abschiedsfest

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Spiele

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Der kleinen Me Ma
geht es inzwischen sehr gut. Von ihrer Gaumenspalten-OP sieht man nur noch einen feinen Strich
– fast nicht zu erkennen. Aber es waren viele anstrengende Fahrten ins Krankenhaus nach Ran- gun nötig. Leider war Me Ma bei meinem Besuch krank und konnte nicht lachen. Aber insgesamt geht es ihr und ihrer Familie gut und alle sind sehr glücklich über ihr kleine hübsche Me Ma.

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Me Ma (links) mit ihrer Schwester

 

Die Outdoorfamilien in Kambodscha

Derzeit fördern wir 23 Kinder und Jugendliche im Alter von 2 bis 23 Jahren, wovon 18 die Schule besuchen, zwei studieren und zwei sind Babie’s. Vier der Jugendlichen werden dieses Jahr ihren High School Abschluss machen und bis jetzt lassen ihre Schulergebnisse auf einen guten Ab- schluss hoffen. Litha hat letztes Jahr ihr High School Examen bestanden und studiert nun wie So- cheata Touristik. Socheata betreut weiterhin die Familien und hat ein gutes Verhältnis zu allen auf – gebaut.

Das kleine Motorrad, das im Herbst 2012 für die Weltwärts-Volontäre in der Schule von Volonteer Development Children’s Association, geleitet von Togh Main, von uns finanziert wurde, haben die Volontäre nach Beendigung ihres Auslandsjahres an uns zurückgegeben. Socheata und ihre Fami- lie hat mich gebeten, es ihnen zu verkaufen. Sie bekamen es günstig für 500 $. Nun können So – cheata und Litha wesentlich sicherer als mit dem Fahrrad von den Abendvorlesungen heimfahren. Außerdem muss Socheata für die Besuche bei den Familien kein Motorradtaxi mieten, sondern kann bei Bedarf jederzeit schnell bei ihnen sein.

Familie Van
geht es gut. Die beiden großen Jungs machen dieses Jahr ihren High School Abschluss.

Familie Tit Chhoeurn
geht es auch gut. Unter dem Haus entsteht gerade ein Zimmer für die beiden großen Mädels. Dar- auf freuen sich die beiden sehr.

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die beiden Familien und eine Freundin

Sophorn

fühlt sich in dem Kinderheim von Krousar Thmey wohl, vermisst aber ihre Mutter und ihre Tanten. Da das Dorf, in dem ihre Tanten leben, sehr weit weg ist, sind die Besuche sehr selten. Sophorn und ich hatten mit Socheata’s Hilfe einen schönen Einkaufsnachmittag. Wir kauften auch für die beiden anderen Mädchen, mit denen sie sich ein kleines Zimmer teilt, neues Bettzeug und Geschenke.

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Frau Sem Lem

ist jetzt 52 Jahre alt und hat es wirklich nicht leicht. Zu ihren beiden jüngeren Kindern muss sie auch die drei Kinder ihres ältesten Sohnes aufziehen. Dieser sitzt noch die nächsten zwei Jahre im Gefängnis. Seine Frau hat sich scheiden lassen und ist auf Nimmerwiedersehen verschwunden. So bleiben die Kinder nach kambodschanischer Sitte bei der Großmutter und die
kann zusehen, wie sie zurecht kommt.

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Frau Sem Lem ist aidskrank und trotz regelmäßiger Behandlung sehr geschwächt. Man sieht ihr die Überlastung deutlich an. Das Geld reicht hinten und vorne nicht. Sohn Sayha ist in der 12. Klasse, macht dieses Jahr den High-School-Abschluss und will dann studieren. Tochter Linda besucht die 9. Klasse der Junior High School und wechselt nächstes Schuljahr in die High School.

Für die drei Enkelkinder, Dara Rosa, 8 Jahre, 3. Klasse; Kara Khanya, 7 Jahre und Daia Satya, 5 Jahre, suche ich nun dringend Paten.

Familie Em
geht es zum Glück ganz gut. Die Kinder wachsen und gedeihen. Vannak, der älteste Sohn, macht dieses Jahr ebenfalls seinen
High School Abschluss und freut sich auf ein Studium. Er ist wirklich hochmotiviert.

Auf dem Bild sehen Sie Frau Em mit den beiden Jüngsten.34

Familie Mab

geht es soweit gut. Leider sind die beiden Kinder zu oft krank. Das bereitet Mama Mab natürlich Sorgen. Aber wir hoffen alle, dass dies eine schnell vorübergehende Sorge ist. Finanziell hapert es natürlich auch an allen Ecken und Enden. Es ist halt schwierig, in dem kleinen Dorf jeden Tag Arbeit zu finden. Und ohne Schulbesuch und jeglicher Ausbildung sowieso. Doch wir werden die Familie nicht im Stich lassen.

 

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19. Oktober 2013 / zukunftfuerkinderderwelt

Das Kinderhaus im Delta

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Das Kinderhaus im Delta

war bereits vor dem Zyklon Nargis erneuerungsbedürftig

hier die Reste, die ich im Februar 2013 vorgefunden habe

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und hier die Baustelle im Mai 2013

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Sobald die Regenzeit endet wird weitergebaut!

Zukunft für Kinder der Welt e. V., Schilcherstraße 8 a, 86911 Dießen, Tel. 08807 4592, E-Mail: zkw@gmx.de

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19. Oktober 2013 / zukunftfuerkinderderwelt

Spenden für Kinderheim im Ayeyarwady-Delta dringend benötigt

Nur 1 € sind nötig, um ein Kind einen Tag vollwertig zu ernähren und ein Lächeln in dieses Kindergesicht zu zaubern,
das man nie vergessen wird.

Spender und Sponsoren dringend gesucht

Myanmar (Birma) ist eines der ärmsten Länder der Welt. Die Bevölkerung litt jahrzehntelang unter der Diktatur der Generäle. Mit der neuen Regierung begann 2012 eine vorsichtige Öffnung des Landes und sehr viel mehr Freiheit für die Bevölkerung. Nun ist das Land im Aufschwung, doch die Armut ist noch gleich groß. Der Armut kann nur mit gut ausgebildeten Menschen begegnet werden. Aber für Schulen und Universitäten gibt es immer noch viel zu wenig Geld.

In vielen Dörfern gibt es gar keine Schule und vor allem die weiterführenden Schulen sind spärlich gesät und befinden sich meist in den Städten. Zukunft für Kinder der Welt e. V. sorgte bereits in mehreren Dörfern mit dem Bau von Schulen für die Ausbildung der Kinder. Doch viele Eltern kön­nen den Schulbesuch nicht bezahlen. Schon viele Jahre unterstützen wir deshalb Kinderheime, in denen die Kinder besonders armer Familien während des Schuljahres leben können. Seit 2011 ist das Kinderheim des St.-Francis-Xavier’s-Convent in Kalaw unser Hauptprojekt.

In diesem Jahr ist nun ein zweites Kinderheim des gleichen Ordens hinzugekommen. Das Kin­derheim St. Mary liegt im Delta des Ayeyarwady Flusses. Traurige Berühmtheit erlangte das Delta durch dem verheerenden Zyklon „Nargis“, der 2008 große Teile des Deltas vernichtete. Zwischen 150.000 und 200.000 Menschen starben direkt oder an den Folgen von Nargis. Durch die Flut wurde der ehemals so fruchtbare Boden versalzen und ist auch nach bereits fünf Regenzeiten immer noch versalzen. Das ist nicht nur für die örtliche Landwirtschaft, sondern auch für die Trink­wasserversorgung der Bevölkerung ein Desaster.

Der Sturm zerstörte auch das Kinderhaus von St. Mary. Seither wohnen dort die Kinder sehr provi­sorisch. Daher hat Zukunft für Kinder der Welt e. V. die Mittel für ein neues Kinderhaus zur Verfü­gung gestellt. Nun werden noch unbedingt Sanitäranlagen und eine Küche mit Essraum benötigt.

Zukunft für Kinder der Welt e. V. hat in den letzten zwei Jahren das Kinderheim in Kalaw komplett renoviert, Sanitäranlagen und einen Spielplatz bauen lassen. Nun muss das Kinderheim St. Mary (im Delta) aufgebaut werden. Im Juni begann in Myanmar das neue Schuljahr und seither tragen wir für 120 Kinder die vollen Kosten (Ernährung, Schule, Wohnen, Hygiene, Personal, Renovie­rung, usw.). Die Finanzierung des neuen Kinderhauses ist gesichert, aber für weitere Bauten bleibt kein Geld mehr übrig. Daher suchen wir dringend Sponsoren für den Bau der Sanitäranlagen und der Küche mit Essraum. Und natürlich auch für die Kinder!!!Tragen Sie mit Ihrer Spende oder Patenschaft dazu bei, den Kindern eine gesicherte Schulbildung und damit eine gesicherte Zukunft zu verschaffen.

"Zukunft für Kinder der Welt e. V." ist ein eingetragener, mildtätiger Verein. Der Verein ist politisch und kon­fessionell unabhängig. Ziel des Vereins ist die nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingungen sehr be­dürftiger Kinder.

19. Oktober 2013 / zukunftfuerkinderderwelt

Das Kinderhaus im Delta braucht dringend Sanitäreinrichtungen

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Das Kinderhaus im Delta

braucht dringend Sanitäreinrichtungen

hier die Toiletten und Dusche, die ich im Februar 2013 vorgefunden habe

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und auch unbedingt eine neue Küche mit Speiseraum

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8. April 2013 / zukunftfuerkinderderwelt

Bericht über den Besuch im Kinderdorf (Children’s Development Village) von LHA am 09.01.2013

Nach meiner Anmeldung bei LHA fuhr ich mit Paul Nagl, einem der Weltwärtsvolontäre, nach Peak Sneng.

Das Gelände machte einen relativ sauberen Eindruck. Wir durften in das Haus der jüngeren Buben gehen – es war sauber und aufgeräumt. Die Schaukeln auf dem Spielplatz waren renoviert, aber die Rutsche sah so verrostet aus zuvor.

Die beiden Häuser bei der Gärtnerei für die über 16-jährige Jungen und auch das Gärtnerhaus waren wie im letzten Jahr unbewohnt. Aber es gibt ja keine Jungs mehr über 16 und auch keinen Gärtner. Die Gärtnerei war außer Betrieb. Das hinter der Gärtnerei von uns zugekaufte Gelände war gerodet und gepflügt.

Das Mittagessen war genauso wie ich es die letzten Jahre erlebte, nämlich völlig unzureichend. Es gab diesmal tatsächlich kein Morning Glory, dafür andere grüne Blätter (angeblich Rettich) mit viel Wasser und einer homöopathischen Dosis Fleisch plus strahlendweißem Reis. Obst gab es keines. Auf meine Nachfrage bezgl. des Essens sagte mir der Kinderdorfleiter, Herr Sorben, dass er für 15 $/Mt. (= 50 $Cent pro Tag) pro Kind nur solches Essen liefern kann und auch kein Geld für Obst übrig bleibt. Mit diesem Budget kann tatsächlich kein nahrhafteres Essen finanziert werden. Die Obstbäume auf dem Gelände reichen nicht aus. Ich sah einige Papaya- und Bananenstauden, aber ohne Früchte. Die eigenen Mangobäume sind zu jung und die von mir gepflanzten Mangobäume, die seit vielen Jahren sehr ertragreich sind, wurden den Nachbarn übereignet. Also muss Obst zugekauft werden.

Die Kinder wirkten offener und fröhlicher als letztes Jahr – ebenso die zwei Hausmütter, die ich sah. Im Auftrag der früheren Paten habe ich Bora, Channa, Yadeoun, Sally, deren Cousine und Vanno 10 $ gegeben. Die Mädels waren sehr schüchtern und trauten sich nicht, die von mir angebotenen hervorragenden und sehr modischen Jeans näher anzusehen, geschweige denn anzunehmen. Das war in der Tat sehr seltsam.

Mit den Grundschülern fuhren wir zum Markt und jedes Kind durfte sich für 5 $ etwas kaufen. Sie kauften sich vorwiegend Kleidung – was auch von dem Kinderdorfleiter sehr gefördert wurde – und etwas Spielzeug. Das war wie immer sehr schön und für die Kinder auch sehr aufregend. Herr Sorben bat mich noch um Geld für die neuen Kinder, die in der Schule waren und nicht mit zum Markt kommen konnten. Er wollte ihnen Kuchen kaufen, damit sie nicht neidisch werden. Ich gab ihm die gewünschten 12 $.

Gerne wäre ich noch einmal in das Kinderdorf gefahren, aber leider fehlte mir die Zeit.

 
 

Über das Aufnahme-Procedere von LHA für Kinder ins Kinderdorf

 
 

Da leider der Gesundheitszustand von Chen äußerst kritisch war, musste ich für ihre Tochter
Sophorn einen Platz in einem Kinderheim finden. Es lag also nahe, sie im Children’s Development Center) unterzubringen. Schließlich hat Zukunft für Kinder der Welt e. V. das Kinderdorf gegründet und aufgebaut. Außerdem gab es dort noch Platz für mindestens ein Dutzend Kinder.

So sprach ich im Büro von LHA (Life and Hope Association) vor. 2006 haben wir das Kinderdorf an LHA übergeben und bis 2010 voll finanziert. Ich wurde an den Programmdirektor verwiesen, der für das Kinderdorf verantwortlich ist, den Mönch Loeurm Lorm. Der zeigte sich gar nicht kooperationsbereit. Er erklärte mir sogleich, dass sie keine kranken Kinder aufnehmen und schon gar keine HIV-infizierten. Ich sagte ihm, dass das Kind nicht HIV-infiziert ist und regelmäßig getestet wurde. Daraufhin wandte er ein, dass Sophorn zu alt sei, da sie nur noch Kinder zwischen drei und sechs Jahren aufnehmen. Da ich auch dieses Argument nicht gelten ließ, wandte er noch dieses und jenes ein. Am Ende des Gesprächs stimmte er vage zu. Doch schon am nächsten Tag erhielt ich folgende E-Mail:

Gesendet: Freitag, 11 Januar 2013 um 10:31:13 Uhr
Von: „Loeurm Lorm“ <
lormloeurm@yahoo.com> An: „zkw@gmx.de“ <zkw@gmx.de>Betreff: One Girls

Dear Monika,

I am Venerable Loeurm, Program Director of Life and hope Association responsible for two projects are CDV and JHS. I really understand about your help one helpful girl that her mother had HIV and she is going to dead in shirt future but as I talked with you yesterday afternoon if the small girl also have HIV I and our team absolutely not accepted her to stay in the center or if you try to telling lie, after we accept and we know that she has HIV we will send her back to her relative but today I got some news about that girl that he had HIV like her mother if so. It’s really not possible.

With peace and love,
 
LORM LOEURM
Program Director/Life and Hope Association

Ich war einfach fassungslos und wütend. Er hat mich also indirekt der Lüge bezichtigt und vor allem: Life and Hope – Leben und Hoffnung – das sollte doch gerade in solchen Notfällen gelten. Und außerdem: LHA hat sich ins gemachte Nest gesetzt und ist nicht bereit, ein Kind des Gründungshilfswerks (Zukunft für Kinder der Welt e. V.) in der Not aufzunehmen. Es ist einfach unglaublich!

Dießen, 8. April 2013

Zukunft für Kinder der Welt e. V.

Monika Proksch

Vorsitzende


 

6. April 2013 / zukunftfuerkinderderwelt

Bericht über meine Reise nach Birma im Januar/Februar 2013

Das Kinderheim des St. Francis Xavier Convent (SFX) in Kalaw

49 Kinder, fünf Betreuerinnen und drei Klosterschwestern begrüßten mich freudestrahlend mit Gesang. Die vier zusätzlichen Toiletten wurden im Dezember fertig, aber der Highlight war der Spielplatz. Schaukeln, Rutsche, Wippe und Klettergerüst waren in der Freizeit voll belegt. Da das Gelände sehr abschüssig ist, musste ein Fundament errichtet werden, worauf die Spielgeräte gestellt wurden. Das Fundament ist groß genug, dass dort auch noch Ball gespielt werden kann.


Im Haus sind die Wände schon wieder etwas renovierungsbedürftig – kein Wunder, bei so vielen Kindern. Der Ess- und Aufenthaltsraum der jüngeren Kinder sah nicht mehr sehr freundlich aus, da die dunklen Holzwände vor zwei Jahren mit Dispersionsfarbe gestrichen wurden, die nun überall abblätterte. Doch ein kleiner Hinweis genügte und schon kratzten die Betreuerinnen und auch die Schwestern die alte Farbe ab und lackierten die Holzwände in einem freundlichen Hellblau.


Die Zusammenarbeit mit den Schwestern war hervorragend. und ich wurde nahtlos in die große Kinderheimfamilie aufgenommen. Die Kinder bekamen jeden Tag ein schmackhaftes und nahrhaftes Essen und waren sichtbar glücklich. Das wirkte sich auch positiv auf die schulischen Leistungen aus: die Schwestern zeigten mir stolz
die vielen Auszeichnungen der Schule.

Wir bekamen u. a. Besuch von Tom Ward, einem Zahnarzt. Er versorgte Kinder, Betreuerinnen und Schwestern mit Zahnbürsten und alle hatten viel
Spaß bei seinem „Zahnputzkurs“.

Leider hapert es noch sehr mit dem Englischen und damit auch mit den Berichten über die Kinder. Nun haben sie mir versprochen fleißig Englisch zu lernen und sich auch endlich ins Internetcafé zu wagen, um per E-Mail berichten zu können. Ich bin gespannt!

Mein Fazit ist:

Die Schwestern und die Betreuerinnen kümmern sich wirklich rührend um alle Kinder. Die Kinder haben – wie in jeder Familie – auch ihre häuslichen Pflichten zu erfüllen, aber ausreichend Zeit sich am Spielplatz auszutoben. Das Essen ist sehr gut und reichlich. Jede Anregung wird positiv aufgenommen und auch umgesetzt. Die Abrechnungen und die Buchhaltung waren korrekt – kein Euro bzw. Kyat ist verschwendet oder missbräuchlich eingesetzt worden. Es ist sogar weniger Geld verbraucht worden, als ursprünglich veranschlagt wurde.

Ich bin sehr zufrieden mit diesem Projekt und auch die verschiedenen Besucher aus Deutschland und anderswo waren beeindruckt und begeistert.

Das Kinderheim des St. Francis Xavier Convent im Dorf Mwe Hauk im Ayeyarwaddy Delta

Schwester Winnie, die das Kinderheim in Kalaw neun Jahre leitete, hat nun die Leitung eines Heimes im Deltagebiet übernommen. Daher habe ich mir das Projekt vor Ort angesehen.

Im Mai 2008 wütete der Zyklon „Nargis“ im Delta. Zwischen 150.000 und 200.000 Menschen starben direkt oder an den Folgen von Nargis. Durch die Flut wurde der ehmals so fruchtbare Boden versalzen und ist auch nach bisher fünf Regenzeiten immer noch versalzen. Das hat nicht nur für die örtliche Landwirtschaft, sondern auch für die Trinkwasserversorgung gravierende Folgen.

Wir sind viele Stunden durch das Delta gefahren. Nirgends habe ich ein einigermaßen normales Haus gesehen, nur armselige Hütten. Das Dorf Mwe Hauk liegt auf einer kleinen Anhöhe. Deshalb wurde es von der Flut verschont. Doch der Sturm zerstörte die meisten Häuser. Auch das Dach der Kirche und des Schwesternhauses wurde zerstört.

In dem Kinderheim leben derzeit (März 2013) 20 Kinder und Jugendliche (13 Mädchen und 7 Jungen) im Alter von 6 bis 22 Jahren. Für das nächste Schuljahr, das Anfang Juni beginnt, gibt es bereits viele Anmeldungen um einen Platz im Kinderheim. Die Mädchen wohnen in einer einfachen Hütte und die Buben in einer Kammer in der Hütte des Pfarrers. Küche und Essraum sind auch in einer alten Hütte. Die Toiletten und der Waschplatz sind schlichtweg ein Desaster. Das Schwesternhaus ist einfachst ausgestattet und – wie alle anderen Gebäude – sehr renovierungsbedürftig.



Auf dem Gelände gibt es noch einen Dorfkindergarten und ein kleines Steinhaus, das eigentlich eine Sanitätsstation für das Dorf sein soll. Doch gibt es keinerlei medizinische Ausstattung – nicht einmal Verbandsmaterial – geschweige denn Personal. Für jegliche medizinische Hilfe müssen die Menschen drei Stunden mit dem Bus nach Myaungmya, der nächstgelegenen Kleinstadt, fahren.


Der Vorstand von Zukunft für Kinder der Welt e. V. hat beschlossen, den Bau eines Kinderhauses zu finanzieren. Das Gebäude wurde mit ungefähr 20.000 Euro veranschlagt, wobei ca. 4.300 Euro durch Eigenleistungen der Gemeinde finanziert werden. Für Zukunft für Kinder der Welt e. V. entstehen somit Kosten i. H. v. ca. 15.700 Euro.


6. April 2013 / zukunftfuerkinderderwelt

Bericht über meinen Besuch in Kambodscha im Januar 2013

Die Outdoorfamilien

Alle Familien sind gesund und munter. Die Kinder gehen gerne zur Schule und haben bessere Ergebnisse als letztes Jahr. Insgesamt fördern wir nun 24 Kinder und Jugendliche im Alter von 1 bis 20 Jahren, wovon 21 die Schule besuchen und eine studiert. Zwei sind noch im Babyalter.

An einem schönen Sonntag machten wir alle zusammen einen Badeausflug. Zwei Familien bereiteten früh Morgens das Mittag-essen zu und dann zogen wir mit Töpfen, Getränkekisten, Pappgeschirr und Badezeug an den hiesigen Strand, die West-Baray (ein riesiges Wasserreservoir, das im 11. Jhd. angelegt wurde)

  Dort mieteten wir uns mehrere mit Planen überdachte und mit Matten ausgelegte Plätze. Die Kinder sprangen sofort ins Wasser und waren nur kurz zum Mittagessen wieder rauszulocken.

Das Essen war köstlich und anschließend

verteilten sich die Erwachsenen in die

Hängematten und hielten Siesta.

Zum See und wieder nach Hause
kamen wir sehr kambodschanisch:
auf der Ladefläche eines Kleinlasters.

Chen

In der letzten Broschüre habe ich über die aidskranke Chen berichtet. Leider konnte sie die Krankheit nicht besiegen und starb am 17. Januar. Ich besuchte sie bis dahin so oft wie möglich und war auch noch am Vortag ihres Todes bei ihr. Aber bald nach meiner Ankunft fiel sie ins Koma, aus dem sie nicht mehr erwachte.

Ihre Tochter Sophorn lebt jetzt im Kinderheim von Krousar Thmey. Es gehört zu den besten Kinderheimen in Kambodscha. Ich kenne es seit 12 Jahren. In der Schule ist Sophorn in die zweite Klasse zurückgesetzt worden, da sie durch die langen Krankenhausaufenthalte der Mutter monatelang die Schule nicht besuchen konnte
– sie musste ihre Mutter im Krankenhaus versorgen.
Der Direktor des Kinderheimes war mit mir am 16. Januar bei
Chen und zögerte keine Minute mit der Zusage, das Kind aufzunehmen. Er schickt mir nun regelmäßig Berichte über Sophorn. Sowohl er als auch Socheata, die seit Januar die Outdoorfamilien betreut, schrieben mir, dass Sophorn in dem Kinderheim sehr glücklich ist und nun ihre Kindheit genießt.